„Ich möchte wichtigen Wohnraum schaffen!“

Erkrath · Als Dieter Bohne vor wenigen Tagen die Pressemitteilung der Stadtverwaltung las, in der von zeitnaher Schaffung notwenigen Wohnraums die Rede war (Lokalanzeiger 4.7.2018/ "Schultz trifft den WKE") staunte der Unterbacher nicht schlecht.

 Der Unterbacher Architekt Dieter Bohne möchte gerne die „blaue Ecke“ an der Neanderstraße 57 mit seniorengerechten Wohnungen bebauen. Was ihm fehlt, ist der Startschuss der Stadt.

Der Unterbacher Architekt Dieter Bohne möchte gerne die „blaue Ecke“ an der Neanderstraße 57 mit seniorengerechten Wohnungen bebauen. Was ihm fehlt, ist der Startschuss der Stadt.

Foto: TB

Im August vergangenen Jahres kaufte der Architekt das Grundstück an der Neanderstraße/Ecke Gerberstraße (Neanderstraße 57), das den Bürgern besser als "blaue Ecke" bekannt sein dürfte.

Seitdem versucht Dieter Bohne, das Grundstück mit seniorengerechter Wohnbebauung umzugestalten. "Ich war im September 2017 sogar bei Bürgermeister Christoph Schultz, um ihm meine Pläne vorzulegen. Mit wurde zugesichert, dass ich im ersten Quartal 2018 mit einem Aufstellungsbeschluss rechnen könnte. Bisher ist jedoch noch nichts passiert." Warum sich sein Vorhaben so in die Länge zieht, versucht Dieter Bohne auf eigene Faust herauszufinden. "Ich habe die Hügel der Umgebung bereist und auf Erkrath heruntergeschaut. Konnte jedoch keinen Baukran entdecken. Es wird schlichtweg nichts gebaut. Mein Vorhaben zieht sich aber weiter in die Länge."

Einen rechtskräftigen Bebauungsplan aus dem Jahr 1995 gibt es bereits. Dieser sieht jedoch einen siebengeschossigen Quader vor. "Weder zeitgemäß, noch optimal für die Bereich", ist sich der Fachmann sicher. Dieser möchte lieber ein um die Ecke laufenden Glaskomplex mit einem Kostenvolumen von rund viereinhalb Millionen Euro errichten. Modern, barrierefrei samt Tiefgarage und Aufzugsanlage. "Ich plane rund 30 Zwei- bis Dreiraumwohnungen für Senioren, die durch energetisch modernste Anlagen kostengünstig in der Vermietung und im Kauf sind. Die zentrale Lage ist optimal für Senioren, die auch weiterhin mobil bleiben möchten." Bereits sechs Entwürfe hat der Unterbacher angefertigt. "Die ersten Pläne waren der Verwaltung zu 'düsseldorferisch'. Ich habe immer wieder umgeplant und den aktuellsten Entwurf im April dieses Jahres beim Planungsamt und bei Bürgermeister Christoph Schultz eingereicht. Gehört habe ich seitdem allerdings noch nichts."

Dass es mit dem angrenzenden Weidenhof, der mit einem Kostenvolumen von rund fünfeinhalb Millionen bebaut werden soll ähnlich ist, weiß der Architekt ebenfalls. "Wir warten einfach nur auf den Startschuss."

Auf Nachfragen bei Bürgermeister Christoph Schultz verrät dieser, dass noch notweniger Klärungsbedarf besteht. "Wir haben schriftliche Stellungnahmen bezüglich verschiedener Themen angefragt. So muss beispielsweise die Stellplatzsituation oder die Anzahl der Wohneinheiten geklärt werden", so Schultz. Zudem ist das Planungsamt derzeit stark ausgelastet. Feuerwehrneubauten, die Wohngebiete "Am Wimmersberg", "Neue Mitte" und viele weiteren Projekte stehen auf der Agenda der Verwaltung. "Diese Projekte liegen dem Planungsamt schon länger vor und haben dementsprechend Vorrang. Das Bauvorhaben von Dieter Bohne muss sich hinten einreihen." Den Gedanken, seniorengerechte Wohneinheiten in zentraler Nähe zu errichten, begrüßt Schultz durchaus und unterstützt zudem die Idee, den ehemaligen Bebauungsplan zu ändern. "Vorher müssen von Seiten des Eigentümers aber erst die notwenigen Hausaufgaben erledigt werden." Die bisher eingereichten Vorschläge sind für Schultz zudem nicht passend. "Der angedachte Komplex ist für die Ecke zu groß und die Politik würde einem solchen Vorhaben sicher nicht zustimmen." Es bleibt also spannend an der "blauen Ecke".

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