Gewalt kommt nicht in die Tüte

Erkrath · Die Gleichstellungsbeauftragte setzt gemeinsam mit Erkrather Bäckereien, weiteren Unternehmen und Erkrather Tafel zum Internationalen Tag "Nein zu Gewalt an Mädchen und Frauen" am 25. November ein Zeichen.

Seit 2011 gibt es in Erkrath bereits mit den Bäckereien, der Erkrather Tafel, sowie seit 2016 zusätzlich mit der Landmetzgerei Hanten, einigen Tankstellen, Kiosken und den städtischen Unterkünften für Flüchtlinge die gemeinsame "Brötchentütenaktion: Gewalt kommt nicht in die Tüte".

In diesem Jahr wird ebenso, wie in vielen weiteren Städten in ganz Deutschland, erneut mit der sogenannten "Brötchentütenaktion" an dem Aktionstag "Nein zu Gewalt an Mädchen und Frauen" am Samstag, 25. November, ein Zeichen gegen Gewalt an Frauen und Mädchen gesetzt.

Jährlich flüchten etwa 40.000 Frauen und ihre Kinder in Deutschland vor der Gewalt ihres Partners in ein Frauenhaus. 2016 wurden allein im Frauen- und Kinderschutzhaus im Kreis Mettmann 36 Frauen und ihre Kinder aufgenommen. Für alle aufgenommenen Frauen und ihre Kinder gab es trotz des seit 2002 bestehenden Gewaltschutzgesetzes keine Alternative zu diesem Schritt, da nur in dem Frauen- und Kinderschutzhaus der besonders hohe Schutzbedarf gewährleistet war und ist.

2016 wurden der zuständigen Interventionsstelle gegen häusliche Gewalt des SKFM Mettmann e.V. 632 Fälle im Kreis Mettmann gemeldet, davon 55 aus Erkrath; Von Januar bis Oktober 2017 sind es kreisweit bereits 556 Fälle, davon 63 aus Erkrath.
Auf mittlerweile 10.000 Tüten steht auf der Vorderseite der Aufruf "Gewalt kommt nicht in die Tüte. Eine Gemeinschaftsaktion der Gleichstellungsbeauftragten im Kreis Mettmann zum Internationalen Tag "Nein zu Gewalt an Mädchen und Frauen am 25.11". Auf der Rückseite sind die wichtigsten Notruf- und Beratungsnummern bei Fällen von Gewalt gegen Frauen abgedruckt (Polizei, Frauenhaus, Opferschutz, Beratungsstelle gegen häusliche Gewalt, bundesweites Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen, Frauenberatungsstelle und Gleichstellungsstellen).

Das bundesweite Hilfetelefon Gewalt gegen Frauen hat die Telefonnummer 08000/116 016. Hilfesuchende werden dort kostenlos und rund um die Uhr in verschiedenen Sprachen beraten und bei Bedarf direkt an die örtlichen Hilfsangebote weitergeleitet.
Die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Erkrath und die Beteiligten in Erkrath erhoffen sich mit dieser Aktion, dass durch diesen neuen Weg der Informationsverbreitung zu Hilfsangeboten mehr Frauen erreicht werden, die sonst vermutlich wenig über diese Hilfsangebote erfahren. Darüber hinaus rückt das Thema der Gewalt und insbesondere der häuslichen Gewalt durch diese öffentliche Aktion wieder stärker in das Blickfeld und möglicherweise haben durch die Brötchentütenaktion auch mehr Opfer häuslicher Gewalt den Mut, den Täter anzuzeigen oder sich selbst zumindest zunächst Hilfe zu holen.

Die Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Erkrath, Annegret Pollmann, dankt allen Teilnehmern, die diese Aktion gegen Gewalt gegen Frauen am 25. November in Erkrath tatkräftig unterstützen:
- Bäckerei Terbuyken
- Bäckerei Evertzberg
- Bäckerei Pass
- Bäckerei Busch
- Bäckerei Schüren
- Moni's Backstube
- Landmetzgerei Hanten
- Erkrather Kiosk
- Kiosk an der Neanderstraße
- Tankstelle Total Station, Schimmelbuschstraße
- Tankstelle Flus Neanderhöhe, Prof.-Sudhoffstraße 15
- Erkrather Tafel, Schmiedestraße 2
- Stadt Erkrath, Fachbereich Soziales, Integration, Weiterleitung an die Flüchtlingsunterkünfte

Sämtliche Notrufnummern sowie ausführliche Flyer und Informationen zum Frauenhaus im Kreis Mettmann, Telefon 02104/92 22 20 und zur Interventionsstelle gegen häusliche Gewalt, Telefon 02104/14 19221 — auch in fünf verschiedenen Sprachen — sowie des Bundesweiten Hilfetelefons 08000/116 016 liegen im Büro der Gleichstellungsbeauftragten der Stadt Erkrath, Annegret Pollmann, im Kaiserhof, Bahnstraße 2, erste Etage, Zimmer 1.3.2 aus oder können gerne bei ihr kostenlos unter der Telefonnummer 0211/2407—1021, oder per E-Mail annegret.pollmann@erkrath.de angefordert werden.

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