Gegen Gewalt an Frauen

Erkrath · Heute ist der internationale Tag "Nein zu Gewalt an Mädchen und Frauen". Die Gleichstellungsbeauftragten der Städte Erkrath, Mettmann und das Frauenhaus des SKFM machen mit der Brötchentüten-Aktion "Gewalt kommt nicht in die Tüte" auf die Thematik aufmerksam.

 Sie organisieren und unterstützen den Internationalen Tag „Nein zu Gewalt an Frauen“ am heutigen Mittwoch: (v.li.) Astrid Ferl (Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Mettmann), Rita Rüttger (Bereichsleiterin des SKFM Mettmann), Annegret Pollmann (Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Erkrath) und Bürgermeister Christoph Schultz.

Sie organisieren und unterstützen den Internationalen Tag „Nein zu Gewalt an Frauen“ am heutigen Mittwoch: (v.li.) Astrid Ferl (Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Mettmann), Rita Rüttger (Bereichsleiterin des SKFM Mettmann), Annegret Pollmann (Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Erkrath) und Bürgermeister Christoph Schultz.

Foto: nic

(nic) 60000 Brötchentüten wurden dafür in Bäckereien des Kreises Mettmann verteilt. In Erkrath beteiligen sich die Bäckerei Terbuyken, Bäckerei Evertzberg, Bäckerei Paas, Bäckerei-Konditorei Busch, Moni's Backstube und die Erkrather Tafel an der Aktion. "Die Resonanz auf die Brötchentüten-Aktion wird immer besser", sagt Annegret Pollmann, Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Erkrath. Neu ist das Design der Tüten, die in acht Sprachen "Nein zu Gewalt an Frauen" übersetzt. Auf der Rückseite finden sich wichtige Telefonnummern, an die sich Frauen wenden können, wenn ihnen körperliche oder seelische Gewalt angetan wurde.

Jede vierte Frau in Deutschland hat schon mindestens einmal in ihrem Leben Häusliche Gewalt erlebt. Jährlich flüchten etwa 40000 Frauen und ihre Kinder in Deutschland vor der Gewalt ihres Partners in ein Frauenhaus. In diesem Jahr fanden 29 Frauen mit 26 Kindern im Frauen- und Kinderschutzhaus des SKFM für den Kreis Mettmann Zuflucht. "Die meisten Frauen kommen im Rahmen von Polizeieinsätzen zu uns", sagt Rita Rüttger, Bereichsleiterin des SKFM Mettmann. Trotz des seit 2002 bestehenden Gewaltschutzgesetzes gibt es für die Opfer keine Alternative zu den Frauenhäusern. Nur hier finden sie den größtmöglichen Schutz und professionelle Betreuung, auf die gerade Frauen mit Migrationshintergrund und sprachliche Barrieren so stark angewiesen sind. Beunruhigend: Die Anzahl der polizeilich gemeldeten Fälle Häuslicher Gewalt im Kreis Mettmann nimmt weiter stark zu. 2014 wurden 631 Strafanzeigen im Rahmen von Häuslicher Gewalt erstattet - ein Anstieg von 97 Strafanzeigen oder 18,2 Prozent gegenüber dem Vorjahr. In 316 Fällen (2013: 300) wurden Wohnungswegweisungen und die damit verbundenen Rückkehrverbote ausgesprochen und an die Interventionsstelle gegen häusliche Gewalt gemeldet. Mit bereits über 507 gemeldeten Fällen häuslicher Gewalt in diesem Jahr bei der Interventionsstelle gegen häusliche Gewalt ist ein deutlicher Anstieg mit entsprechend hohem Beratungsbedarf zu verzeichnen. "Oft suchen sich die Frauen auch Hilfe im Internet wie auf www.gewaltlos.de", so Pollmann.

Hier können sich Frauen in Chats untereinander austauschen und auch professionelle Hilfe in Anspruch nehmen. Die Gleichstellungsbeauftragten des Kreises Mettmann hoffen mit der Aktion "Gewalt kommt nicht in die Tüte" die Menschen für das Thema stärker zu sensibilisieren und Informationen rund um Beratungsstellen zu verbreiten.

Gewalt kommt nicht in die Tüte - wir machen mit:
Bäckerei Terbuyken, Ludenberger Straße 14 und weitere Filialen in Erkrath
Bäckerei Evertzberg, Neanderstraße 50
Bäckerei Paas, Hochdahler Markt 5
Bäckerei-Konditorei Busch, Neuenhausplatz 74
Moni's Backstube, Leibnitzstraße 74
Erkrather Tafel

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