Es fehlen 70 Kitaplätze

Ein Antrag der Fraktion Bündnis 90/Die Grünen bringt Klarheit zu den aktuellen Belegzahlen der Kindertagesstätten und Kindertagespflegestellen.

 Auch bei fehlenden Kindergartenplätzen ist die Sandheide besonders stark betroffen.

Auch bei fehlenden Kindergartenplätzen ist die Sandheide besonders stark betroffen.

Foto: RG

(RG) Im Februar stellte die Verwaltung im Jugendhilfeausschuss Zahlen zur Kita-Bedarfsplanung vor. Da einige Kindertagesstätten kein belastbares Zahlenmaterial vorgelegt hatten, konnte die Verwaltung nur schätzen, dass möglicherweise 134 Betreuungswünsche nicht erfüllt werden können. "Eine Aussage zur Versorgungsquote der Drei- bis Sechsjährigen fehlt. Bisher war der Rechtsanspruch für diese Kinder immer erfüllt." bemängelt Reinhard Knitsch, Fraktionsvorsitzender Bündnis 90/Die Grünen, in der Sitzung.

Mit einem Antrag bat seine Fraktion deshalb im Juli darum, im kommenden Jugendhilfeausschuss aktualisierte Zahlen, aufgeschlüsselt nach Kinder unter und über drei Jahren vorzulegen und die Frage zu beantworten, ob es infolge der Beitragserhöhungen zu Abmeldungen oder auch nicht erfolgten Anmeldungen aus finanziellen Gründen kam. Der Verwaltungsvorlage ist nun zu entnehmen, dass noch eine Kita-Platz-Nachfrage für 129 Plätze besteht, denen 11 und 15 freie Plätze in Kitas und Tagespflege für unter Dreijährige und jeweils 15 Plätze für über Dreijährige gegenüberstehen. Für 70 Kinder fehlt demnach ein Kindergartenplatz. In sieben Kitas sind die Ü3-Gruppen schon jetzt leicht überbelegt. Damit dennoch jedes Kind in diesem Jahr einen Platz erhält, soll auch in den übrigen acht Kitas eine Überbelegung von bis zu zwei Kindern je Gruppe mit über Dreijährigen erfolgen. Außerdem hat die Verwaltung die noch suchenden Eltern der Ü3 Kinder in der 30. Kalenderwoche angeschrieben und ihnen einen Platz in der neuen Wald-Kita angeboten. Die Einrichtung, die später 20 Kinder aufnehmen kann, sollte Mitte August zunächst mit 15 Kindern starten. Unter dreijährige können noch in der Tagespflege untergebracht werden. Rein rechnerisch wird es der Stadt Erkrath gelingen, jedem Kind, dessen Eltern aktuell noch suchen auch einen Platz zur Verfügung zu stellen. Eng könnte es allerdings für Neuaufnahmen im laufenden Kindergartenjahr werden. In der Sandheide ist es jetzt schon eng, denn der Anteil von Kindern im Verhältnis zur Gesamteinwohnerschaft ist hier überdurchschnittlich hoch. Hier fehlen aktuell insgesamt 56 Plätze. V

iele der Kinder haben Migrationshintergrund. Die Aussicht die Kinder in eine andere Kita, als die Wunsch-Kita zu vermitteln, stuft die Verwaltung als schwierig ein. Neben diesen kurzfristigen Maßnahmen führt die Verwaltung auch weitere Entwicklungen aus. Ein Erkrather Unternehmen erwägt die Einrichtung eines Betriebskindergarten bzw. einer Großtagespflegestelle und ein privater Investor trägt sich mit dem Gedanken eine Kita auf dem Pose-Marré-Gelände einzurichten. Auch in der Tagespflege sollen weitere Plätze entstehen. Im Herbst starten zwei weitere Pflegepersonen mit je drei Plätzen und eine Großpflegestelle mit neun Plätzen. Im Januar 2017 rechnet die Verwaltung darüber hinaus mit zwei weiteren Großpflegestellen, die in Willbeck eröffnet werden sollen. Damit würden dann weitere 18 Plätze zur Verfügung stehen. Die Antwort auf die Frage nach Abmeldungen oder nicht erfolgten Anmeldungen aus finanziellen Gründen bleibt die Verwaltung indes schuldig. Abmeldungen aus diesem Grund seien nicht bekannt. Eine Abfrage hierzu ist allerdings auch nicht erfolgt.

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