Die Erinnerung wach halten

Erkrath · Viele, vor allem junge Menschen, begleiteten das diesjährige Putzen der Stolpersteine in Erkrath.

 Im Gedenken vereint: Detlef Ehlert und Bürgermeister Christoph Schultz (re.) putzen Erkraths Stolpersteine und gedenken mit rund 30, vor allem jungen, Erkrathern, der Opfer des Nationalsozialismus in Erkrath.

Im Gedenken vereint: Detlef Ehlert und Bürgermeister Christoph Schultz (re.) putzen Erkraths Stolpersteine und gedenken mit rund 30, vor allem jungen, Erkrathern, der Opfer des Nationalsozialismus in Erkrath.

Foto: RG

(RG) Stolpersteine nicht nur zu verlegen, sondern sie auch jährlich gemeinsam zu pflegen und so der Opfer des Nationalsozialismus zu gedenken, hat in Erkrath Tradition. Neben Vertretern aus der Politik, die teilnahmen und so 'gegen das Vergessen‘ wirken, schlossen sich in diesem Jahr viele, sehr junge Teilnehmer an. Was es bedeutet, wenn Rechtspopulismus und Nationalismus in der Politik die Oberhand gewinnen, lernen sie heute nicht nur im Geschichtsunterricht. Rechte Parteien gewinnen zusehends in verschiedenen Ländern, auch in Deutschland, Stimmen bei Wahlen und beeinflussen das politische Klima und so verbinden sich Geschichte und Politik im Unterricht.

Das Thema ist wichtig genug, dass Bürgermeister Christoph Schultz (CDU) und Kreistagsmitglied Detlef Ehlert (SPD) gemeinsam selbst Hand anlegen und im Andenken an die Opfer einer Zeit, in der der Nationalsozialismus die Oberhand hatte, die Stolpersteine putzen. In der Kirchstraße, seitlich der katholischen Kirche St. Johannes der Täufer liegt ein Stolperstein, der alten und behinderten Frauen gedenkt, die dort lebten und 1941 deportiert und ermordet wurden. Es ist an diesem Freitag, dem 26. Januar, bereits der sechste Stolperstein, der geputzt wurde. Bevor es zum letzten und neuesten Stolperstein in Hochdahl weiterging, richtete Christoph Schultz seine Worte an die Begleiter "Ich danke Ihnen, dass Sie heute gekommen sind. Wenn Sie künftig durch die Stadt gehen und an einem der Stolpersteine vorbeikommen, halten Sie einen Moment inne. Gedenken Sie der Opfer. Lassen Sie uns nie vergessen, dass so etwas jederzeit wieder geschehen könnte."

In Erkrath sind insgesamt sechs Stolpersteine verlegt. Sie sind namentlich Bertha Mayer, Peter Hupertz, Otto Lukat, Emil Schmidt und Tomasz Brzotowicz gewidmet. Die Namen der alten und behinderten Frauen sind nicht bekannt. Wer in die Suchmaschinen 'Stolpersteine Erkrath‘ eingibt, erhält in den ersten Suchergebnissen eine Liste der Stolpersteine in Wikipedia, in der auch Bilder hinterlegt sind. Weitere Informationen zu den Erkrather Stolpersteinen finden sich auch auf der Homepage der Stadt Erkrath.

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