Brillen fliegen nach Übersee

Erkrath · Dass der Spendenaufruf nach alten Brillen so erfolgreich verlaufen würde, dessen war sich Stephan Karrasch nicht bewusst.

 Stephan Karrasch von ESKA Optik sammelte für den Verein Peace’s Hope Brillen aus der Bürgerschaft, die wiederum von Vereinsmitglied Gabi Haak nach Uganda gebracht wurden.

Stephan Karrasch von ESKA Optik sammelte für den Verein Peace’s Hope Brillen aus der Bürgerschaft, die wiederum von Vereinsmitglied Gabi Haak nach Uganda gebracht wurden.

Foto: TB

Der Inhaber des Optikerfachgeschäfts ESKA Optik an der Bahnstraße hatte sich im vergangenen Jahr dazu bereit erklärt, für den Verein Peace's Hope gebrauchte Sehhilfen zu sammeln (der Lokal Anzeiger berichtete am 16. Oktober 2017). Unterstützung bekam er dabei aus der Bürgerschaft. "Beinah täglich kamen Personen mit ihren alten Brillen vorbei, um diese zu spenden. Rund 1200 verschiedene Modelle haben uns erreicht", sagt der Optikermeister. Gespendet wurden die Nasenräder nach Uganda. Der erst im Vorjahr neu gegründete Verein Peace's Hope hat es sich auf die Fahne geschrieben, den Menschen vor Ort Hilfestellung in sämtlichen Lebenslagen zu bieten. Mitbegründerin Gabi Haak reiste zwischen den Feiertagen im Dezember persönlich in das abgelegene Dorf Kamuli, um einen Großteil der Brillen zu überbringen. "Die Menschen waren begeistert und haben sich wahnsinnig über die Sehhilfen gefreut. In Uganda gibt es nur sehr wenig Optiker und Augenärzte. An eine Brille zu kommen, ist definitiv nicht einfach."

Damit die richtige Sehhilfe für den richtigen Bedarf ermittelt werden konnte, hat es sich Stephan Karrasch gemeinsam mit seinem Team im Vorfeld nicht leicht gemacht. Die Gestelle samt Gläser wurden aufgearbeitet, die genaue Gläserstärke gemessen. "Das hat schon etwas Zeit in Anspruch genommen", weiß der Erkrather. Den Menschen in Übersee zu helfen, stellt die Bemühungen jedoch in den Hintergrund. "Ich stehe auch weiterhin als Kooperationspartner zur Verfügung und nehme Brillen aus der Bürgerschaft an", verspricht der Einzelhändler. Für Gabi Haak eine freudige Nachricht. Im Dezember dieses Jahres möchte die engagierte Vereinsvorsitzende erneut in Richtung Afrika reisen. "Wir konnten nicht alle Brillen im Vorjahr mitnehmen. Das Platzkontingent in den Koffern hat nicht ausgereicht. Daher möchte ich nochmals eine Brillenaktion vor Ort veranstalten. Letztes Jahr haben uns rund 400 Erwachsene und 300 Kinder besucht. Das war erstaunlich." Gesucht werden in erster Linie Lese- und Sonnenbrillen. "Die Nachfrage nach diesen Modellen war am größten. Andere Brillen werden natürlich auch benötigt."

Ein weiteres Projekt des Vereins beschäftigt sich mit der Zahnhygiene. Im Dezember sollen nicht nur die Brillen, sondern bestenfalls auch diverse Zahnärzte nach Kamuli reisen, um den Menschen vor Ort zu helfen. Zudem hat Peace's Hope gemeinsam mit der Henkel Stiftung eine eigene Schule gegründet, die am 5. Februar dieses Jahres erstmalig in Betrieb genommen wurde. Drei weitere Heimeinrichtungen für Kinder profitieren ebenfalls von dem sozialen Engagement des Vereins. Nähere Informationen gibt es unter www.peaceshope.com.

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